Jahreslosung 2021
Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch Euer Vater barmherzig ist!
Lukas 6,36
Barmherzig, ein „altmodisches“ Wort, dessen Sprachgebrauch wir oft nur aus der Kirche und Bibel kennen. Was hat Jesus damit gemeint?
Das Zitat stammt aus der „Feldrede“, wo Jesus vom Schenken spricht: niemanden zu verurteilen, anderen vergeben, sogar auch die zu lieben, die uns nicht wohl gesonnen sind – ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten.
In der bekannten Geschichte vom barmherzigen Samariter, die Jesus später erzählt, ist der Schwerverletzte ein Jude und der Helfende ein Samariter. Sie kennen sich nicht persönlich und gehören zu Gruppen, die sich „eigentlich“ nicht mögen. Aber die Not des Verletzten berührt den Samariter in seinem Innersten so stark, dass er selbstlos und aus großem Mitgefühl heraus dem Notleidenden hilft.
Barmherzig, was kann das für mich heißen?
Mein Herz berühren lassen von denen, die Hilfe brauchen, unabhängig davon ob ich sie kenne oder mag, ohne Erwartungen, wie z.B. Dankbarkeit, und eigene Vorteile im Blick zu haben, evtl. auch meine eigenen Pläne aufgeben, ändern: solidarisch handeln.
Dabei auch mit mir selbst barmherzig umgehen, die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit im Blick zu behalten, sich zu lieben und auch zu vergeben.
All das ist mir aber letztendlich nur möglich, weil ich Gott am Herzen liege und er barmherzig mit mir ist ohne Wenn und Aber, er stellt keine Bedingungen.
Rita Haverbeck-Sances